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Die Geschichte der Österreichischen Küche Teil 6

Die ersten gedruckten Kochbücher wurden von dem Küchenmeister der Fürstenhöfe verfasst; ein gewisser Hauch von Internationalität ist bereits zu spüren, so vor allem in dem << New Kochbuch >> des Marx Rumpolt, 1581 in Frankfurt am  Main herausgegeben, eines <kurfürstlich Mainzischen Mundkochs. In diesem Prachtwerk - mit vielen Holzschnitten versehen - beschreibt er eingehend die Speisefolge der Kaiser und Könige, Erzherzöge und fürsten, Barone und Edelleute

<< wie man ein Fürsten oder ein Herrenbankett bestellen soll>> er bringt Muster von Speisenfolgen nach Ständen geordnet vom << kayserlichen bankett>> bis zu << bankett der Bauern>>. 

 Bei einigen Rezepten beruft sich Rumpolt auf hochstehenede Persönlichkeiten zum Beispiel: << so ist es ein gut Essen für die V´ngischen von Polnischen Herrn>>.  << Also tregt man es für einen König in Polen>> << so essens die Herren in Österreich gern>> oder << Und auff diese art zugericht hat deß Kaysers Maximillians Mutter Königin Anna gern gegessen>>.

Übrigens besitzt die Österreichische Nationalbibliothek eine handschriftliche Abschriftdieses Kochbuches von Rumpolt mit eine Widmung an Kaiser Rudolf den II.( 1576 bis 1612  Römischer Kaiser der sich 1582 an den Prager Hof zurückgezogen hat und sich der Astrologie, Alchemie und seiner Kunstsammlung widmete ). Rumpolt durfte auch internationale Erfahrung besessen haben, so beschreibt er z. b. eine Sulze,

>> die man auff vegetarisch gekocht heißt <<, und einen Lungenbraten den << also die Turcken gern essen >>. wachsende Luxus der in der Kochkultur der adeligen Gesellschaftskreise zum Ausdruck kommt, äußert sich nicht nur in der zunehmenden Zahl der prunkhaften Schaugerichte, die bis ins 18. Jahrhundert  hinein gebräuchlich waren, sondern auch in der Tatsache, daß die einfachen Rezepte im laufe des 15. und 16. Jahrhunderts durch << erlesene und kostbare

Zutaten und weitere Arbeitsgänge immer mehr verfeinert werden >> (( Anita Feyl, >> Das Kochbuch Meister Eberhards<<, 1963). Rumpolt führt  >> Vom Ochsen drey und achzigerley Spieß und Trachten zu machen << an und bemerkt zu einem >> Braten vom Rücken vom Ochsen>>; >> Ist ein gut herrlich Essen, du magst es geben für Könige und Kayser.<<

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