Mit allen Sinnen in der Steiermark

KULINARISCHE ERLEBNISSE IN DER STEIERMARK ENTDECKEN

Von A wie Apfel bis Z wie Zirbe – die köstlichen steirischen Produkte verarbeiten die Gastronomiebetriebe nicht nur zu einzigartigen Gerichten. In den Genussmanufaktoren erhalten Gäste Einblicke in die Produktionsabläufe.

ALLES APFEL IN DER STEIERMARK

Zart und säuerlich oder süß und fruchtig – im Grünen Herz Österreichs reift rund ein Dutzend abwechslungsreicher steirischer Apfelsorten . Es ist eine Frage der Disziplin, ob man sofort und mit ganzem Herzen in die Frucht beißt. Oder ob abgewartet wird, bis daraus süße Versuchungen wie Apfelstrudel entstehen.

Frisch oder verarbeitet, die Steirische Apfelstraße in der Oststeiermark bietet zahlreiche Verkostungsmöglichkeiten, bei denen sich die Frucht in all ihren Facetten präsentiert.

 

DER APFEL UND DIE STEIERMARK

Wer einmal in einen steirischen Apfel gebissen hat, weiß, wie herrlich saftig und knackig er ist. Doch die steirische Paradiesfrucht kann auch aromatisch, würzig, zart-säuerlich und süßlich – ein sehr vielfältiges Obst eben. Was sie alle gemeinsam haben? Sie sind vitaminreich!

„In den sauren Apfel beißen …“, das machen die Steirer herzhaft gerne. Und wer den köstlichen steirischen Apfel erst mal probiert hat, wird dies auch verstehen. Die Steiermark verfügt mit einer Fläche von knapp 6.000 Hektar über das größte Apfelanbaugebiet Österreichs. Hier werden in rund 1.100 Obstbaubetrieben jährlich 180.000 - 200.000 Tonnen Äpfel geerntet. Dass bereits 20 Prozent der Fläche nach kontrolliert biologischen Richtlinien bewirtschaftet werden, ist in Europa absoluter Spitzenwert. Die Sorten reichen von zart-säuerlich bis süß-fruchtig.

Zahlreiche Sonnenstunden im Sommer, teils signifikante Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht im Herbst: Das besondere Klima der Oststeiermark verleiht den Äpfeln aus der Region ihren besonderen Geschmack, ihre intensive Farb- und Aromabildung sowie ihr ausgewogenes Verhältnis zwischen Zucker und Säure.

ZU GAST IM APFELLAND

Gala, Fuji oder Kronprinz Rudolf – insgesamt zehn verschiedene Apfelsorten hat die Steiermark zu bieten. Geschmacklich sind sie so vielfältig wie die Natur im Grünen Herz Österreichs selbst. Da ist für jeden etwas Passendes dabei. Direkt vom Baum ließe sich der Apfel natürlich am besten naschen. Oftmals steht ihm aber noch eine weite Reise bevor, bis er letztendlich als Apfelessig, Apfelkren oder Apfelstrudel in den heimischen Küchen der Steiermark Einzug hält. Und nicht nur fürs Kochen und Backen wird der steirische Apfel gerne verwendet. In gepresster Form überzeugt er seine Genießer als Most, Cider oder Fruchtsaft. 

Rund um die abwechslungsreiche Frucht bietet das Apfelland zahlreiche Verkostungsmöglichkeiten an. Ausflugsziele wie das Haus des Apfels laden zum Gustieren und Kennenlernen ein. Rund um die Apfelhauptstadt Puch bei Weiz finden außerdem jährlich Veranstaltungen wie das Apfelblüten- oder Apfelstraßenfest statt, wo man sich an kulinarischen Schmankerln rund um den Apfel erfreut – in Begleitung von Volksmusik und Tanz.

STEIRISCHE APFELSORTEN

Der Apfel ist Österreichs Lieblingsobst und die 1986 gegründete 25 km lange Steirische Apfelstraße der Hauptlieferant. Sie verläuft von St. Ruprecht an der Raab über das Apfeldorf Puch bei Weiz bis Anger. Würde man die im Apfelland in der Oststeiermark geernteten Äpfel aneinanderreihen, ginge diese Apfelstraße von Puch bei Weiz bis Peking.

Das Tolle am Apfel? Er lässt sich immer wieder neu entdecken. Die steirischen Apfelsorten haben unterschiedlichste Geschmacksrichtungen - hier aber auch ein paar ausgewählte Tipps zur Verarbeitung: 

Bohnapfel: säuerlich, leicht herber Gerbstoffgeschmack und nur wenig ausgeprägtes Aroma, extrem gute Lagerfähigkeit, wird gerne als Kochapfel verwendet oder für Most und Edelbrände

Bonita: angenehm saftig, ausreichend süß mit einer deutlich säuerlichen Note, gut geeignet für Bioanbau

Braeburn: zart und süßlich, für deftige Brettljausen und fruchtige Obstsalate, harmoniert auch mit kräftigen Käsesorten, beliebt auch als Saft, Most oder Edelbrand

Elise: wird mittelgroß bis groß und hat ein gelb-weißes und festes Fruchtfleisch, geprägt von einem guten, intensiven und etwas säuerlichen Aroma. Je reifer der Apfel ist, desto weniger säuerlich, sondern süßsäuerlich wird er und ist damit sehr erfrischend. Bestens zum Backen, Kochen und Rohverzehr geeignet.

Elstar: sehr würzig-fruchtiger Geschmack mit angenehmer säuerlicher Note, für Apfelkren und herzhafte Obstsalate oder zu cremigem Weichkäse, aber auch für Apfelstrudel oder Apfelmus bestens geeignet

Fengapi (Tessa®): Fruchtform ist länglich, leicht walzenförmig und optisch sehr ansprechend, Geschmack süß mit einer geringen Säure, sehr gute Haltbarkeit

Fuji: saftig, süß und geringe Säure, gute Haltbarkeit, ideal zum Braten und Schmoren, aber auch für Kompott und Gelees, bestens für Apfelstrudel

Gala: aromatisch-süß mit geringem Säuregehalt, wird bei unsachgemäßer Lagerung etwas fad und mehlig, für glasierte Äpfel und zum Backen, aber auch als süßer Bratapfel bestens geeignet

Golden Delicious: mild süßes Aroma mit geringem Säuregehalt, perfekte Lagereigenschaften, zum Backen und für Desserts wie Apfel-Tiramisu oder Apfelstrudel, harmoniert hervorragend mit Edelschimmelkäse

Gravensteiner: alte Sorte, süßsäuerlich mit kräftiger Würze, kurze Haltbarkeit

Idared: mild und mäßig süß mit angenehm säuerlicher Note, hauptsächlich Tafelapfel, aber auch gut zum Backen und für Bratäpfel, Apfelmus und Kompott geeignet

Ilzer Rosenapfel: geht auf das Jahr 1840 zurück, süßsäuerlicher, harmonischer Geschmack, wird gerne zu Säften und Most verarbeitet

Jonagold: eher große Frucht, süß-aromatisch mit zarter Säure, sehr gute Lagerfähigkeit, zum Backen, für Obstsalate, Kompott, Chutneys und frischgepresste Säfte

Kronprinz Rudolf: der Klassiker, ideal für Apfelstrudelund Apfelmus, aber auch zu einer deftigen Jause

McIntosh: alte Sorte mit mäßiger Festigkeit und süßsäuerlichen, erfrischenden Geschmack, nicht für längere Lagerung geeignet

Minneiska (Sweetango®): intensiv rote Farbe, sehr saftig und besonders knackig, im Segment der früh reifenden Apfelsorten unübertroffen, sehr gute Haltbarkeit

Natyra®: kleine bis mittelgroße Früchte, Geschmack hervorragend süß-würzig, sehr gute Haltbarkeit

Nicoter (Kanzi®): recht neue Apfelsorte, überwiegend süß mit einer sehr angenehmen feinen Säure

Pinova (Evelina®): Fruchtfleisch fest und knackig, der Geschmack süß aromatisch mit mäßiger Saftigkeit, am besten beim Frischverzehr, aber auch gut geeignet für Kompott, Chutney oder Mehlspeisen

Rafzubin/Rubinette: ausgesprochen saftig, haben sehr viel Zucker und gleichzeitig eine ansprechende säuerliche Würze, regelmäßige Siege bei Prämierungen von Säften, Mosten und Edelbränden

Scifresh (Jazz™): fest und knackig, mäßig saftig und süßlich mit leicht säuerlicher Note

Steirische Schafnase: entstand um 1800, Fruchtfleisch ist weiß und fest bei der Ernte, wird jedoch im Lager schnell weich und mehlig, süsäuerlich und aromatisch

Steirischer Maschanzker: wurde 1877 erstmals beschrieben, klein, saftig und fest mit einem intensiven Aroma, wird oftmals zu Most, Säften und Edelbränden verarbeitet

Topaz: festfleischige und relativ junge Sorte, intensiv würzig mit süßsäuerlichem Aroma, wichtigste Sorte in der biologischen Anbauweise

Quelle: Verein Steirischer Erwerbsobstbauern/Obstland Steiermark

 

PROST UND MAHLZEIT: STEIRISCHE SCHMANKERL MIT APFEL

 

 

APFELWEIN UND MOST

 

Eine deftige Jause mit knusprigem Brot, würzigem Käse, selbstgemachten Aufstrichen und dazu frischer Apfelwein oder Most – damit ist der Genussmoment des Tages gesichert. Der „Most“ ist schon seit jeher eine beliebte Köstlichkeit im Grünen Herz Österreichs. Der Begriff Most stammt übrigens aus dem Lateinischen und bedeutet „junger Wein“. Er ist eine gern gesehene Erfrischung, die vor allem in den steirischen Gaststätten und Buschenschenken serviert wird. Zum traditionellen Most gesellen sich neue, regionale Apfel-Wein-Kreationen, die am besten frisch und gekühlt getrunken werden.

Serviert wird der Trinkgenuss in Buschenschänken oder in ausgewählten Lokalen und Restaurants. Oft können Apfelweine und Most auch auf Bauernmärkten und in Hofläden direkt bei den regionalen Produzenten gekauft werden.

FRUCHTIGE SPEZIALITÄTEN DER APFELWIRTE

Wem das Wasser im Mund zusammenläuft, wenn er an einen frischen steirischen Apfel denkt, der ist bei den Apfelwirten genau richtig. Entlang der rund 25 Kilometer langen Apfelstraße, die von St. Ruprecht an der Raab über Puch bei Weiz bis Anger führt, bieten ausgewählte Gaststätten besondere Schmankerl zum Schlemmen an.

Und auch die Mürztaler StreuObstRegion lädt zum Apfelgenuss ein. In diesen besonderen Gasthäusern stehen alte Obstsorten und Wildfrüchte am Speiseplan, die sich zu wunderbaren Gaumenfreuden in traditionellen und modernen Gerichten vereinen.

STEIRISCHE APFELSTRASSE

Auf 25 km schlängelt sich die Steirische Apfelstraße durch die Oststeiermark. Ob im Auto, zu Fuß oder am Fahrrad – im Mittelpunkt steht immer der Apfel in flüssiger oder fester Form. Roh oder zu Säften, Most, Schnaps und köstlichen Apfelspeisen verarbeitet. Bei den Gastronomiebetrieben kann man sogar ganze Apfelmenüs – von der Mostschaumsuppe bis zum Apfelknödel – genießen.

RUND UND KNACKIG

Rund 40 Bauern an der Steirischen Apfelstraße zaubern einzigartige Köstlichkeiten aus dem Apfel: Saft, Most, Schnaps, Marmeladen oder den "Abakus", die höchste Vergeistigung des Apfels. Diese Produkte können dann bei den Direktvermarktern verkostet und in den Hofläden gekauft werden.

Eine Wanderung durch die Apfelgärten oder eine Radtour entlang der Apfelstraße ist vor allem im Frühjahr oder im Herbst ein wahrer Genuss. Im Frühling schmücken Millionen Blüten die Apfelbäume, und im Herbst arbeiten die Bauern täglich daran, die knackigen Äpfel zu ernten.