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Der letzte Ritter Maximilian I.

Bei meinem letzten Besuch hab ich einige gefunden, es hat zwar nichts mit Küche und Kochen zu tun aber ich finde das Thema auch hochinteressant

Geburt Maximilians I.

1459

Maximilian I. wurde am 22. März 1459 als einzig überlebender Sohn Kaiser Friedrichs III. (1415 bis 1493) und Eleonores von Portugal (1436 bis 1467) in Wiener Neustadt geboren. Von Kindheit an wurde er für seine Rolle als Herrscher vorbereitet.

Maximilian durchlebte eine schwierige Kindheit: 1462 belagerten sein Onkel Albrecht VI. sowie die Wiener Bevölkerung die Wiener Hofburg, wodurch die Eingeschlossenen Hunger litten. Der kleine Maximilian erkrankte schwer und schwebte sogar in Lebensgefahr.

Zudem war Maximilian zwischen seinen Eltern hin- und hergerissen, die sich nicht sonderlich gut verstanden. Das spiegelte sich auch in der Erziehung wider: Der Vater legte großen Wert auf eine praktische Erziehung und Abhärtung, die Mutter verwöhnte ihren Sohn und brachte ihm den Sinn für das Künstlerische und Repräsentative näher.

Er legte die Fundamente für das habsburgische Weltreich durch Erbschaften, Kriege und Heiraten. Vor allem Tirol wurde während seiner Regentschaft beträchtlich erweitert. 1490 übernahm er die Regierung in Tirol von Herzog Sigismund dem Münzreichen und begann die Innsbrucker Residenz auszubauen, die Burgen im Land zu revitalisieren, Bergbau und Münze zu fördern und eine beachtliche Rüstungsindustrie aufzubauen. 1500 kamen durch einen Erbvertrag Lienz und das Pustertal zu Tirol. Im bayrischen Erbfolgekrieg konnte er 1505 die Gerichte Kufstein, Rattenberg, Kitzbühel gewinnen. Die größten Machterweiterungen jedoch brachte Maximilian durch Hochzeiten zustande: Er selbst heiratete Maria von Burgund und kam dadurch an das reiche burgundische Erbe. Durch Verheiratung seiner Familienmitglieder gewann er außerdem Spanien, Böhmen und Ungarn für die Habsburger.

Mit dem Erwerb Burgunds war jedoch auch der Beginn seiner langjährigen kriegerischen Auseinandersetzungen verknüpft: Innerhalb von etwa 40 Jahren führte er 25 Feldzüge. 1486 wurde er zum König des Heiligen Römischen Reiches gewählt. Nach dem Tod seines Vaters 1493 trat Maximilian dessen Nachfolge als regierender römisch-deutscher König an. Seine Krönung zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gestaltete sich jedoch schwierig: Er ließ sich erst 1508 in Trient zum „Erwählten Römischen Kaiser“ ausrufen, und zwar ohne traditionelle Krönung durch den Papst. Der Weg nach Rom blieb ihm aufgrund eines Konfliktes mit Venedig versperrt.

Kaiser Maximilian I. ist einer der populärsten habsburgischen Kaiser. Er leitete den Aufstieg der Dynastie zur Weltmacht ein.

Wer ime (= sich) im leben kain gedechtnus macht, der hat nach seinem tod kain gedechtnus, und demselben menschen wird mit dem glockendon vergessen.

 Maximilians Schluss in seinem autobiographischen Werk "Weißkunig"

Maximilian I  ist vor allem für seine Heiratspolitik bekannt, scheute aber kriegerische Auseinandersetzungen nicht: Innerhalb von etwa 40 Jahren führte er 25 Feldzüge. Er wurde 1486 zum König des Heiligen Römischen Reiches gewählt. Nach dem Tod seines Vaters 1493 folgte Maximilian als Regent nach. Seine Krönung zum Kaiser gestaltete sich aufgrund seiner Kriege schwierig: Er ließ sich erst 1508 in Trient zum „Erwählten Römischen Kaiser“ ausrufen, und zwar ohne Krönung durch den Papst. Auf dem Weg nach Rom ließen ihn nämlich die Venezianer, gegen die er Krieg führte, nicht durchziehen. Deshalb gestaltete der neue Kaiser in Trient eine aufwändige Zeremonie, um seinen Anspruch auf die Kaiserwürde feierlich kundzutun. Papst Julius II. gab seinen Segen aus der Ferne dazu.

Durch Erbschaften, Kriege und Heiraten konnte Maximilian den Herrschaftsbereich der Habsburger beträchtlich ausbauen: Von Erzherzog Siegmund von Tirol erwarb Maximilian Tirol und die Vorlande. Im bayrischen Erbfolgekrieg konnte er Kufstein, Rattenberg, Kitzbühel und einige Orte in Oberösterreich gewinnen. Weniger erfolgreich war Maximilians Krieg in Norditalien, wo er nur einige Grenzorte erobern konnte. Die größten Machterweiterungen brachte Maximilian durch Hochzeiten zustande: Er selbst heiratete Maria von Burgund und kam dadurch an das reiche burgundische Erbe. Durch Verheiratung seiner

Familienmitglieder, unter anderen seines Sohnes Philipp, gewann er Spanien, Böhmen und Ungarn für die Habsburger.

In den Niederlanden hatte Maximilian ein vergleichsweise fortschrittliches Finanz- und Verwaltungssystem kennengelernt. Nach diesem Vorbild versuchte er die Effizienz in den habsburgischen Erblanden durch eine länderübergreifende Verwaltungsorganisation zu steigern. Trotz einiger Probleme schuf Maximilian damit das Fundament für den modernen habsburgischen Fürstenstaat. Weniger erfolgreich waren seine Reformversuche im Heiligen Römischen Reich, wo ihn die Stände zu vielen Kompromissen zwangen. Seine Reformbestrebungen und Kriege verursachten große finanzielle Belastungen, Maximilian hinterließ enorme Schulden.

Aufgrund seiner Vorliebe für Turniere erhielt Maximilian den Beinamen „der letzte Ritter“. Er starb 1519 in Wels. Sein prunkvolles Grabmal in Innsbruck wurde erst nach seinem Tod fertiggestellt und blieb leer – er ließ sich in der Georgskirche der Burg von Wiener Neustadt beisetzen.

 Sein Herz jedoch in Brügge bei seiner ersten Ehefrau, Maria von Burgund, bestattet.

Herrschaft im Reich

Nach dem Tod seines Vaters (1493) trat er die Herrschaft über das Reich und alle habsburgischen Erbländer an. Zum den Feierlichkeiten rund um das Begräbnis seines Vaters am 5. und 6. Dezember weilte er ebenfalls in Wien. Die Verwaltungsreform im Reich gelang nur teilweise (1495 ewiger Landfriede mit Fehdeverbot, 1497 Reichskammergericht und „gemeiner Pfennig" [eine Art Reichssteuer], 1500 Reichsregiment); 1508 nahm Maximilian den Titel „erwählter römischer Kaiser" (ohne Krönung durch den Papst) an. Die Verwaltungsreform in den Erbländern war erfolgreicher (Einsetzung von Beamtenkollegien, die in seinem Namen die Regierung führten: zentral für alle Erbländer, regional für zwei Ländergruppen); das „Regiment" (Regierung) für die „niederösterreichischen Lande" (Österreich unter und ob der Enns, Steiermark, Kärnten, Krain) residierte 1493-1501 in Wien, 1501-1510 in Linz und ab 1510 wieder in Wien.

Neben immer wieder aufflackernden Kriegen mit Frankreich erlitt Maximilian 1499 eine Niederlage gegen die Schweizer und führte 1507-1516 Krieg gegen Venedig. Für die Dynastie sicherte sich Maximilian 1500 die Grafschaft Görz (Osttirol) und 1504 (Bayerischer Erbfolgekrieg mit Belagerung Kufsteins) die Herrschaften Rattenberg, Kitzbühel und Kufstein (Tirol) sowie 1508 „Welschtirol" (bis zum Gardasee). Die Heirat seines Sohns Philipp (mit Juana von Kastilien [Johanna der Wahnsinnigen]) leitete 1496 die spätere habsburgische Herrschaft über Spanien ein, die in Wien am 22. Juli 1515 geschlossene Doppelhochzeit habsburgischer und jagiellonischer Nachkommen bildete die Grundlage für den 1526 erfolgten Erwerb Ungarns und Böhmens (Wiener Fürstentag). Maximilian hatte keine feste Residenz, sondern war ständig unterwegs; am liebsten hielt er sich in Tirol und in der Reichsstadt Augsburg auf; in Wien war er nur wenige Male (abgesehen von der Kindheit nur 1490, 1506, 1515 und 1517, jeweils nur kurzfristig).

Erbländer und Humanismus

Die Erbländer (insbesondere die „niederösterreichische" Ländergruppe) litten zur Zeit Maximilians unter drückenden Steuern, die der Kaiser zur Finanzierung seiner Kriege eintreiben ließ, sowie unter den Übergriffen und zentralistischen Maßnahmen des „Regiments" (eine der Wurzeln für den Aufstand der Stände nach seinem Tod [ Martin Siebenbürger ]). Unter dem Druck der großen süddeutschen Bank- und Handelshäuser, bei denen Maximilian schwer verschuldet war (Fugger), wurde 1515 das Wiener Stapelrecht zugunsten der fremden Kaufleute teilweise aufgehoben; das Stadtrechtsprivileg von 1517 beeinträchtigte die städtische Autonomie. Dagegen wurde die Universität von Maximilian im Geist des Humanismus gefördert (1497 Berufung des Konrad Celtes). Maximilian war der erste römisch-deutsche Kaiser, der die damaligen „Massenmedien" (Buchdruck, Holzschnitt) sowie führende bildende Künstler auf breiter Basis für seine und seiner Vorfahren Verherrlichung einsetzte (autobiographische Werke „Weißkunig" und „Theuerdank"; „Ehrenpforte"). Das prachtvolle Grabmal Maximilians in der Hofkirche zu Innsbruck ist ein bloßes Kenotaph (Denkmal ohne Bestattung); Formung und Guss der geplanten 40 Bronzestatuen legendärer und tatsächlicher Vorfahren und Verwandter Maximilians (von denen 28 vollendet wurden) erfolgten 1502-1550 (durch die Stückgießerfamilie Löffler sowie durch Ludwig del Duca), der Sarkophag mit der Kaiserstatue wurde 1584 vollendet, die Hofkirche selbst entstand 1553-1563 (ursprünglich standen andere Kirchen, darunter auch solche in Wien, als Aufstellungsort des Grabmals zur Diskussion).

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