· 

NAHRUNGSMITTEL FISCH TEIL6

Fischzucht in Österreich

 

 

Aquakultur: Eine rasant wachsende Industrie

WWF fordert: Fischzucht muss umweltfreundlich betrieben werden

Der Konsum von Fisch und Meeresfrüchten boomt weltweit und ist für drei Milliarden Menschen die hauptsächliche Proteinquelle in ihrer Nahrung.

Die industrielle Fischerei und die rücksichtslose Überfischung der Meere haben dazu geführt, dass zahlreiche Fischbestände akut bedroht sind.

Ein Ansatz, den wachsenden Hunger nach Fisch zu befriedigen, ist die so genannte Aquakultur, also die kontrollierte Aufzucht von verschiedenen Tierarten wie Lachs, Kabeljau, Shrimps und Muscheln. Aquakultur ist der am schnellsten wachsende Sektor innerhalb  der Tierproduktion mit einer jährlichen Wachstumsrate von 9%. Schon heute stammt jeder zweite Speisefisch aus Aquakulturen. Bei uns liegt der Marktanteil bei ca. 30%.

Für und Wider der Aquakultur

Der rasante Ausbau führt jedoch zu zahlreichen massiven Umweltproblemen. In manchen Küstenregionen kommt es durch den Bau von Aquakulturen zur Zerstörung von ganzen Mangrovenwäldern, die Laich- und Rückzugsgebiete für viele Tierarten darstellen.

Intensive Fischhaltung erzeugt große Mengen an Exkrementen, die zu einem Kippen der Gewässer führen können. Zusätzlich werden häufig Chemikalien und Antibiotika verwendet, um Seuchen und Krankheiten entgegen zu wirken. Entkommende Zuchtfische können sich mit heimischen Arten vermischen oder diese ganz verdrängen.

Zudem trägt konventionelle Aquakultur zur Überfischung der Weltmeere bei, da für die Zucht von vielen Fischen Futterfische benötigt werden. So bringt die Aquakultur nicht die erhoffte Entlastung der Meeres-Fischbestände, sondern erhöht den Druck auf sie nur noch weiter.

Der WWF fordert deshalb ausschließlich Fischabfälle, Fisch aus MSC-zertifizierten Beständen oder pflanzliches Eiweiß aus nachhaltigen Quellen zu verfüttern. Aquakultur ist nur dann eine Alternative zu Wildfisch, wenn sie umweltfreundlich betrieben wird. Darum hat sich der WWF für die Entwicklung eines neuen weltweit gültigen Gütesiegels eingesetzt, dem ASC (Aquaculture Stewardship Council)

Bio-Aquakulturen

Das Beste was KonsumentInnen tun können, ist Biofisch aus Österreich zu bevorzugen. In Österreich ist die Produktion von Bio-Fisch im Lebensmittelkodex geregelt, darüber hinaus ist die Fischproduktion nach Richtlinien von Bio-Verbänden möglich. Fische werden in geschlossenen Stoffkreislaufsystemen und intakten Ökosystemen ohne Einsatz von Hormonen oder Gentechnik gezüchtet. Es werden nur heimische Fische, deren Produktion für Wildbestände weitgehend gefahrlos ist, für die Zucht verwendet.

Die Aquakultur im Binnenland Österreich

Gezüchteter Fisch aus Österreich frisch auf den Tisch ist gesund und schont unsere Umwelt durch ökologisch orientierte Produktion und kurze Transportwege.

 

Fischzucht in modernen Aquakulturanlagen und natürlichen Teiche

 Der Schwerpunkt der österreichischen Fischzucht liegt bei der Karpfen- und Forellenproduktion: in rund 190 Teichanlagen mit einer Fläche von ca. 2.700 ha werden Karpfen gezüchtet (ca. 800t) und rund 232 Anlagen produzieren Forellen (ca. 2.000t).

 Die Teichgrößen liegen zwischen 500m2 – 60ha). Pro Jahr werden derzeit insgesamt rund 3.300t Fisch produziert, davon sind rund 2.400t Speisefische und rund 900t Besatzfische.Der Schwerpunkt der österreichischen Fischzucht liegt bei der Karpfen- und Forellenproduktion: in rund 190 Teichanlagen mit einer Fläche von ca. 2.700 ha werden Karpfen gezüchtet (ca. 800t) und rund 232 Anlagen produzieren Forellen (ca. 2.000t). Die Teichgrößen liegen zwischen 500m2 – 60ha). Pro Jahr werden derzeit insgesamt rund 3.300 t Fisch produziert, davon sind rund 2.400t Speisefische und rund 900t Besatzfische.Der Schwerpunkt der österreichischen Fischzucht liegt bei der Karpfen- und Forellenproduktion: in rund 190 Teichanlagen mit einer Fläche von ca. 2.700 ha werden Karpfen gezüchtet (ca. 800t) und rund 232 Anlagen produzieren Forellen (ca. 2.000t). Die Teichgrößen liegen zwischen 500 m2 – 60 ha). Pro Jahr werden derzeit insgesamt rund 3.300t Fisch produziert, davon sind rund 2.400t Speisefische und rund 900t Besatzfische.

 

In Österreich sind weiters u.a. Saibling, Wels, Schleie, Reinanken, Zander, Hechte, Aal, Huchen, Äsche und Stör heimisch.

Alien Species in der Aquakultur

Eine Gemeinschafsverordnung der EU legt Rahmenvorschriften für den Umgang mit Alien Species - nicht heimische und gebietsfremde Fischarten-, die in geschlossenen Aquakulturanlagen gezüchtet werden, fest.

Ziel dieser Verordnung (EG Nr. 708/2007 des Rates vom 11. Juni 2007, geändert mit EU Nr. 304/2011 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. März 2011) ist es, mögliche Auswirkungen dieser Arten oder vergesellschafteter Nichtzielarten auf aquatische Lebensräume zu prüfen, möglichst gering zu halten und auf diese Weise die nachhaltige Entwicklung des Sektors zu fördern.

Im Anhang IV der genannten Verordnung sind jene Fischarten aufgelistet, die von der Anwendung der entsprechenden Bestimmungen der genannten Verordnung ausgenommen sind (z.B. Afrikanischer Raubwels).Eine wissenschaftliche Expertenrunde hat eine Risikobewertung der aufgelisteten Arten vorgenommen und keine negative Auswirkungen festgestellt. Die „negative Auswirkungen“ wurden unteranderem in der Durchführungsverordnung (EG) Nr. 535/2008 der Kommission vom 13. Juni 2008 definiert.

Für die Umsetzung dieser Verordnungen sind in Österreich gemäß der verfassungsrechtlichen Kompetenzaufteilung die Bundesländer zuständig.

Die Mitgliedstaaten führen ein Register aller Einführungen und Umsiedlungen, einschließlich einer chronologischen Aufstellung aller eingereichten Anträge und einschlägigen Dokumente, die vor der Erteilung der Genehmigung und während des Überwachungszeitraums zusammengetragen wurden.

Derzeit findet in Österreich nur in einem geringem Ausmaß die Zucht von meldepflichtigen nichtheimischen und gebietsfremden Fischarten (ausgenommen der Arten gemäß Anhang IV, letzte Aktualisierung mit Verordnung [EG] Nr. 506/2008 der Kommission vom 6. Juni 2008)) in geschlossenen Aquakulturanlagen statt. Die Führung eines Registers ist daher mangels vorhandener Daten nicht möglich.

Die Führung eines Registers erfolgt im Einvernehmen mit den Bundesländer unter Beachtung der Datenschutzgrundverordnung.

Fischverarbeitung und Fischhandel in Österreich

Die in Österreich produzierten Fische werden fast zur Gänze direkt von den Erzeugerbetrieben vermarktet. Die hohe Qualität und Frische ermöglicht einen Absatz in der qualitätsorientierten Gastronomie und im Ab-Hof-Verkauf. Über den Großhandel werden infolge des Preisdruckes durch industriell erzeugte Importware nur mehr wenige Prozent der heimischen Produkte abgesetzt. Derzeit genießen heimische Konsumentinnen und Konsumenten ca. 7,5kg Fisch pro Jahr.

Der Inlandsbedarf an Fischen, Krebs- und Weichtieren von insgesamt ca. 63.000 t wird zu 94% durch Importe gedeckt. Der Selbstversorgungsgrad liegt bei ca. 5%. Zu den wichtigsten heimischen konsumierten Fischarten zählen: Regenbogenforelle (inkl. speziell gefütterte Lachsforelle), Bachsaibling, Karpfen, Maränen (oder Renken od. Fellchen genannt), Zander, Hecht, Schleie, Aal, Seesaibling, Bachforelle und Wels. Bei den Meeresfischen stehen v.a. Kabeljau (Ostsee heißt er Dorsch; Nordsee heißt er Kabeljau), Seelachs, Scholle, Polardorsch, Rotzunge, Seezunge, Seehecht, Rotbarsch, Hering und Makrele auf dem Speiseplan der Österreicher.

Die Österreicherinnen und Österreicher essen jedes Jahr mehr Fisch, Industrie und Handel antworten mit einer erweiterten Produktpalette. Dabei gilt: Qualität vor Quantität.

Die Qualität des Fisches wird durch die Frische bestimmt. Frischer Fisch ist an der glänzenden Haut, festem, glattem Fleisch, fest anliegenden glatten Schuppen, leicht vorstehenden Augen und am Geruch zu erkennen. Fisch sollte auf eine möglichst schonende Art (niedrige Temperatur) zubereitet werden, damit die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten bleiben (z.B. Braten, Grillen, Dämpfen).

Kommentar schreiben

Kommentare: 0